Kinderrechte

„Wenn etwas gerecht ist, dann ist es richtig“

Gustav, 6 Jahre

Gestärkte Kinder von heute können die Helden von morgen sein - so die Idee, in unserem Schulanfängerprojekt im Februar 2024, die Kinderrechte der UN-Kinderrechtskonvention zu thematisieren.

Diese Rechte bestehen seit 1989. Es ist uns ein Anliegen, die Kinder in unserer täglichen Arbeit im Kindergarten dafür zu sensibilisieren. Kinder, die in einer Welt aufwachsen, die aktuell leider politisch und global durch viele Unsicherheiten und Konflikte ins Wanken zu geraten scheint, sollen altersgerecht und lebensnah erfahren und lernen dürfen, wie man bereits im Kleinen Demokratie vertritt.

Aber wie funktioniert „Demokratie“ im Kindergarten? Erkennen, wenn etwas ungerecht ist, sich einfühlen in einen Freund, welcher zum Beispiel von Mitbestimmung ausgeschlossen wird, so der Ansatz, wozu dieses Projekt Kinder befähigen kann.

Durch die von der "Partnerschaft für Demokratie" der Stadt Meerane zugewandten Fördermittel unterstützten uns an vier Projekttagen Mitarbeiter von CREATIVE CHANGE e.V. aus Frankfurt am Main. Im Jahr 2015 gegründet, verfolgt diese gemeinnützige Organisation in bundesweiten Projekten das Ziel, jegliche Art von vorhandenen Vorurteilen zwischen Menschen abzubauen, einen friedvollen Umgang miteinander zu stärken, Kinder und Jugendliche für das Erkennen sowie den Einsatz für demokratische Werte zu sensibilisieren.

Alltagsnah und kindgerecht haben sich unsere Vorschüler die Kinderrechte

Recht auf Gleichheit,

Recht auf Gesundheit und gewaltfreie Erziehung,

Recht auf Spiel und Freizeit,

Recht auf freie Meinungsäußerung und Beteiligung

erarbeitet. Unsere „Großen“ im Kindergarten lernten unter anderem, dass es wichtig ist, zum Beispiel das Kinderrecht auf Privatsphäre zu kennen und sich diese einfordern zu dürfen.

An vier Tagen entwickelten sich unsere Schulanfänger im wahrsten Sinne zu echten Alltagshelden: In einem interaktiven Figurentheater galt es an jedem Projekttag, die tierischen Protagonisten demokratisch mit Rat und Tat zu unterstützen. So war zum Beispiel Flamingo "Emma“ traurig, weil andere Tiere sie nicht mitspielen ließen. Nicht einmal mitreden durfte sie, als Affe und Co. überlegten, was sie als nächstes spielen wollen Beherzt griffen die Schulanfänger vermittelnd ein. Sie erkannten in den jeweiligen Theaterszenen umgehend, dass bestehende Kinderrechte missachtet worden waren. Sechsjährige, die sonst im Kindergartenalltag mit zum Teil eher leiser Stimme vor anderen sprachen, übernahmen couragiert das Wort.

Alltagsnahe Theaterszenen mit reichlich Konfliktpotential wurden gemeinsam reflektiert und besprochen. Von den Vorschülern entwickelte Lösungsalternativen für den Umgang mit herausfordernden Situationen wurden im Figurentheater umgesetzt.

Ein spannendes Projekt haben wir zusammen erleben und gestalten können. Mutige, gestärkte und für Empathie und Gerechtigkeit sensibilisierte Kinder können in ihrer kleinen Lebenswelt mit erworbenem Wissen von heute etwaigen Konflikten von morgen demokratisch und friedvoll begegnen. Und bekanntlich kann ja aus Dingen, die im Kleinen beginnen, ganz Großes entstehen.